Software zur Lagerverwaltung: Worauf es wirklich ankommt
In Produktionsbetrieben entscheidet effizientes Lagermanagement über Durchlaufzeiten, Verfügbarkeit und letztlich die Produktivität. Dabei spielt die richtige Software zur Lagerverwaltung eine zentrale Rolle – besonders, wenn es um automatisierte Betriebsmittelausgabesysteme geht.
Doch nicht jede Lösung ist gleich gut geeignet. Damit eine Lagerverwaltungssoftware in der Produktion wirklich Mehrwert bietet, muss sie mehr können als nur Artikel verwalten. Was eine gute Software ausmacht, worauf Sie achten sollten und welche Funktionen besonders hilfreich sind – darum geht es in diesem Artikel.
Dieser Beitrag behandelt folgende Anforderungen:
- Touchoptimierte Oberfläche für einfache Bedienung
- Benutzerverwaltung und Berechtigungen
- Einfache Artikelpflege und Lagerplatzzuweisung
- Automatische Nachbestellung bei Mindestbestand
- Historie und Statistikfunktionen
- Ausleih- und Rückgabefunktion für Werkzeuge und Geräte
- Freie Felder für individuelle Anforderungen
- Prüf- und Erinnerungsfunktionen
Touchoptimierte Oberfläche für einfache Bedienung
In der Produktion muss es schnell gehen – niemand hat Zeit für lange Einarbeitung oder komplizierte Menüs. Eine gute Software zur Lagerverwaltung funktioniert vollständig per Touch und stellt automatisch eine Bildschirmtastatur zur Verfügung, wenn keine externe Tastatur vorhanden ist. Mitarbeiter können per Barcode-Scan oder Schnellsuche gezielt Artikel finden – ganz ohne IT-Vorkenntnisse.
Benutzerverwaltung und Berechtigungen
Nicht jeder soll alles sehen oder bearbeiten können. Darum ist eine differenzierte Benutzerverwaltung mit klaren Rollen entscheidend. Darum sollte es möglich sein, über Gruppen wie „Produktion“, „Azubi“ oder „Admin“ individuelle Zugriffsrechte zu definieren – etwa für Entnahmen, Rückgaben oder Konfigurationen. Die Anmeldung erfolgt idealerweise über RFID-Chip.
Einfache Artikelpflege und Lagerplatzzuweisung
Artikel sollten sowohl manuell als auch automatisiert, etwa durch den Upload einer CSV-Datei anlegen lassen. Bilder, Barcodes, Lieferanten und technische Daten müssen direkt im System hinterlegt werden können. Die Lagerplätze in Schubladen oder Fächern sollten individuell zuweisbar und bei Entnahme durch die Software visuell gekennzeichnet werden. So wird die Entnahme deutlich schneller und fehlerfreier.
Automatische Nachbestellung bei Mindestbestand
Sobald der Bestand eines Artikels einen definierten Schwellenwert unterschreitet, sollte die Software automatisch eine Nachbestellung auslösen können – per E-Mail an den Einkauf oder direkt an den Lieferanten. Auch bedarfsbezogene Bestellmengen sollten sich konfigurieren lassen. So sind C-Teile, PSA oder Werkzeuge immer verfügbar, ohne dass jemand manuell nachhalten muss.
Historie und Statistikfunktionen
Eine gute Lagerverwaltungssoftware bietet jederzeit Einblick in die Nutzung: Wer hat wann was entnommen? Welche Artikel werden häufig gebraucht – und welche nie? Über Top-/Flop-Listen und eine detaillierte Historie (nach Zeitraum, Artikel, Benutzer, Lieferant) können Sie Trends erkennen, Lagerbestände optimieren und Rückverfolgbarkeit sicherstellen.
Ausleih- und Rückgabefunktion für Werkzeuge und Geräte
Werden Geräte wie Laptops, Messmittel oder Akkuschrauber über die Software ausgeliehen, müssen sie auch sicher zurückgegeben werden können. Rückgaben müssen dokumentiert und der aktuelle Status jederzeit einsehbar sein. Bei vergessener Rückgabe sollte das System eine Erinnerung senden – inklusive Anzeige, wer den Artikel noch im Bestand hat.
Freie Felder für individuelle Anforderungen
Ob interne Artikelnummer, SAP-Zuordnung oder Ansprechpartner beim Lieferanten – jede Firma hat andere Anforderungen. Eine flexible Software zur Lagerverwaltung sollte es erlauben, eigene Felder für Artikel, Benutzer oder Lieferanten anzulegen. Diese Felder müssen durchsuchbar und in Auswertungen verfügbar sein – ganz ohne Programmierung.
Prüf- und Erinnerungsfunktionen
Werkzeuge, Schlüssel oder Fahrzeuge unterliegen bestimmten Prüf- und Wartungsintervallen. Die Software zur Lagerverwaltung sollte solche Prüfungen automatisiert anstoßen – nach Tagen oder nach Benutzungen. Auf Wunsch wird der Artikel nach Ablauf gesperrt, bis er geprüft oder freigegeben wurde.
Fazit: Software zur Lagerverwaltung als Produktivitätsfaktor
Eine leistungsfähige Software zur Lagerverwaltung sorgt nicht nur für Ordnung, sondern verbessert aktiv die Abläufe in der Produktion. Sie reduziert Suchzeiten, beugt Engpässen vor und sorgt für transparente Nachverfolgung – von der einfachen Handschuhentnahme bis zur Rückgabe komplexer Leihartikel. Wer sich für eine durchdachte Lösung entscheidet, spart Zeit, Kosten und Nerven – und macht sein Betriebsmittelmanagement fit für die Zukunft.